viel zu tun...
Die Wochen im Januar sind in unserer Familie immer voller Feiern und Feste. Alle paar Tage hat einer Geburtstag. Das ist schön und Grund zur Freude und zum geselligen Zusammensein. Aber manchmal hat man das Gefühl, dass alles zu viel wird und die innere Kraft auf der Strecke bleibt. Man ist immer müde und erschöpft. Die Lust zum Kochen nimmt ab, über das lästige Saubermachen reden wir erst gar nicht. Zudem ist meine Oma (die letzte, die ich hatte) gestorben. Sie war 93 Jahre alt, hatte ein erfülltes Leben und mit jedem Geburtstag, von ihr kam einem immer mal wieder der Gedanke, oder die innere Frage, wie lange es sie wohl noch geben mag. Nun, wo es so weit ist, scheint der Tod zu dem tristen Grau draussen zu passen.
Aber zwischen all dem gibt es immer wieder Sonnenstrahlen. Kurz tauchen sie auf und manchmal verstecken sie sich hinter kleinen Wolken - aber sie sind da und warten darauf, von uns eingesammelt zu werden.
Ein besonders schöner Tag war neulich, als wir den ganzen Nachmittag mit den Kindern ein Iglu gebaut haben:
Abends haben wir in der Schneehöhle (denn so ein richtiges aus Schnee"steinen" gemauertes Iglu ist es ja nicht) Abendbrot gegessen, mit Teelichtern, die wir in kleinen Ausbuchtungen in den Innenwänden hingestellt haben. Die Augen der staunenden Kinder zu sehen, ihnen zuzusehen, wie sie friedlich und staunend ihr Brot essen - ein wahrer Sonnenstrahl in mir!
Die letzten Tage habe ich sehr viel an kleinen Dingen gefilzt, die zum Teil sehr lange gedauert haben, manchmal aber auch überraschend schnell gingen.
Ich bereite mich gerade auf meinen ersten Markt vor: es ist der "Gut Herbigshagener Kräutermarkt", der in den Gebäuden und auf dem Hof der Heinz-Sielmann Stiftung stattfindet. Deshalb filze ich gerade einige kleinere Dinge wie Schlüsselanhänger, die man vielleicht gut auf solch einem Kräutermarkt verkaufen kann. Zudem werde ich noch Übertöpfe umfilzen, damit die Kräuter, die man dort gekauft hat, auch eine nette Verpackung finden können. Ich bin gespannt!
So, nun aber zu den gefilzten Schlüsselanhängern.
Zunächst gab es Eicheln mit zugehörigem besticktem Blatt.
Das
Säbelzahneichhörnchen hat schon ganz keck nachgesehen, ob die vielleicht mit in sein großes Glas passen würden :0):
Ausserdem habe ich noch Pilze, Hagebutten, Herzen und Johannisbeeren gefilzt:
Die kleinen Kugeln für die Johannisbeeren und das Zusammennähen waren ganz schön aufwendig:
Nun warten auf der Heizung noch weitere kleine Dinge, die ebenfalls verarbeitet sein wollen:
Manche mögen sie, andere dagegen finden sie einfach ekelig: Schnecken.
Ich gehöre zu den Menschen, die Schnecken einfach toll finden. Allein die Vielfalt der Farben, die sich so schön auf dem Haus ringeln.
Jedes mal, wenn ich eine Schnecke beobachten kann, bin ich erstaunt darüber, wie ein Schneckenhaus so schön wachsen kann , wie angepasst die Schnecken sind, wenn es kalt wird und sie mit einem Kalkdeckel ihre Häuser verschließen, wie sie auch über ganz rauhe Oberflächen kriechen können.
Schon als Kind habe ich behutsam mit dem Finger die Augen bzw. Fühler angestupst und fasziniert beobachtet, wie diese langsam rein- und wieder raus gehen.
Kein Wunder also, dass ich schon immer schöne Schneckenhäuser gesammelt habe und diese nun auch den Weg in meine Filzwerkstatt gefunden haben: