Sonntag, 21. Oktober 2012
Südschweden 2012
Wir waren von Ende August bis Mitte September in Schweden und haben eine kleine Rundreise gemacht. In unserer ersten Woche waren wir fast genau in der Mitte zwischen Vänern und Vätternsee in der Nähe von Timmersdala am See Vristulven:

Hier haben wir einige Barsche und viele Hechte gefangen und hatten so viele leckere Mahlzeiten:

Von lieben Freunden hatten wir einen kleinen Räucherofen (so groß wie eine Auflaufform) geliehen und konnten so ganz frisch geräucherten Fisch genießen.
Der See war sehr ruhig, hatte einige kleine Inseln, die unbewohnt waren. Na ja fast, auf einer hat sich ein Biber niedergelassen :0) Wir haben ihn jeden Morgen auf dem Weg zu seiner Burg durch das Wasser schwimmen sehen.
Beim Wandern haben wir immer wieder viele viele Pilze gesehen - die Pfifferlinge hätte man mit der Sense abmähen können, aber auch Birken- und Steinpilze gab es recht oft.
Ein immer wieder wunderschönes Farbspiel war die Rentierflechte in Kombination mit den schon herbstlichen Blättern der Walderdbeere und den reifen Preisel- und Heidelbeeren.

Ein Blick auf den Vänern:

Unglaublich, wie riesig und endlos der See erscheint. Am Ufer hat er richtigen Meercharakter mit den Wellen und dem Rauschen des Wassers. Hier waren wir in einem kleinen, aber feinen Naturreservat:
Einen weiteren schönen Tag haben wir auf dem Kinnekulle verbracht, auf dem man (wenn denn der Aussichtsturm offen ist) eine wunderschöne Sicht in die Landschaft hat.

Einige Male haben wir uns auch schwedische Städtchen angesehen - z. B. Mariestad (toller Angelladen!), Karlsborg (Göta-Kanal), Hällekis.
Sehr beeindruckt und wie verzaubert waren wir vom Tiveden Nationalpark.
Im Internet findet man sehr oft den Wanderweg Trollkyrkan beschrieben. Mit kleinen Kindern ist aber der Wanderweg zum Stenkälla sehr viel besser und für die Kleinen anstrengend genug. Zumal es auch hier sehr viel zu entdecken und zu klettern gibt. Sehr schön ist dann die Ankunft im Steinkeller, der den Charakter hat, als wäre ein Riese wütend geworden und hätte mit den großen Steinbrocken geworfen.

Die glatt geschliffenen Felsen, die vielen Flechten an Bäumen und Felsen, dazu die Kiefern und deren Wurzeln über den Steinen haben uns sehr gefallen. Einmal sind wir auch an einem absolut stillen, verzauberten See innerhalb vom Tiveden Nationalpark vorbeigekommen.

Die zweite Woche unserer Reise führte uns in die Schärenwelt an der Ostseeküste. Wir waren in der Nähe von Loftahammar nördlich Västervik im sog . Tjust Skärgard
Schon als wir ankamen wurden wir von einem äußerst netten Vermieter, der vor 40 Jahren aus Deutschland ausgereist ist, begrüsst. Die nächste Überraschung war das absolut umwerfende Häuschen:

Zum kleinen Bootshafen waren es nur ca. 10 Minuten Gehweg. Wir haben uns für die Woche ein kleines Motorboot gemietet, weil die Schären einfach sehr weitläufig sind und man sich aufgrund der Entfernungen und Strömung kaputt gerudert hätte.
So konnten wir auch bis in die äußeren Schären kommen, die inmitten der Ostsee liegen und waren absolut begeistert:

Aufgrund des Jedermannsrechts in Schweden kann man ganz nach Belieben an jeder (wenn bewohnt sollte es schon selbstverständlich sein, dass man vorher fragt) Insel anlegen. Wir haben dort Picknick gemacht, geangelt, unsere Tochter ist auf vielen Bäumen geklettert und hat mit ihrem Kescher Quallen, Muscheln und Schnecken gefangen und sich angesehen. Es war einfach herrlich!
In der Schärenwelt haben uns die vielen Schlangenvorkommen überrascht. Wir haben Schlingnattern; Kreuzottern und Ringelnattern gesehen, die es genossen haben, sich auf den warmen Felsen zu sonnen:

Das Angeln an den Küsten ist toll. Erstens braucht man hier nicht (wie an allen anderen Seen in Schweden - einzige Ausnahmen sind Vänern und Vätternsee) eine sogenannte Fiskekort. Hier ist das Angeln umsonst. Mein Mann hatte großes Glück und hat sogar einen Dorsch gefangen, der uns fein geschmeckt hat :0)

(Der kleine Fisch auf dem Foto wurde gerade vorher von dem Dorsch verschlungen... - den haben wir nicht gegessen)
Die Vegetation in den Schären ist sehr karg. Neben Kiefern, Wacholder und einigen Birken gibt es ausser den Flechten auf den Felsen einige Überlebenskünstler, die sich in jeder noch so kleinen Spalte ansiedeln. Wir haben Heide, Johanniskraut, eine Fette Henne, Bärlapp und Kamille gefunden. Dazu einige Gräser und fertig sind die schönen Fotomotive :0)

In dieser Gegend haben wir nur wenige Ausflüge in größere Städte unternommen. In Västervik gab es einen schönen Spielplatz und einen kleinen, aber feinen Angelladen. Hier haben wir auch die für Schweden so typischen Zimtschnecken probiert :0)
Unsere dritte und letzte Woche haben wir mitten in Smaland verbracht - nämlich in der Nähe von Nässjö in einem 150 Jahre alten Bauernhaus.
Auch hier hatten wir nur 100m zum Spexhultasjön zu laufen, der uns allerdings reichlich überfischt vorkam...zumindest hat bei uns nicht ein Fisch angebissen. Aber das war nicht schlimm, hatten wir ja in den ersten beiden Wochen viel Glück.
Das Angelhaus am Steg war sehr malerisch:

Leider hat uns in dieser Woche eine fiese Magen-Darmgeschichte erwischt, so dass wir in dieser Gegend nicht allzu viel sehen und erleben konnten.
Wir waren noch in der sehr beeindruckenden Skurugataschlucht und auf dem Katthulthof. Dort waren wir als waschechte "Michel" - Fans ganz gerührt, dass wirklich alles so ist wie im Film. Hier mal ein Foto vom Tischlerschuppen:

Am letzten Tag, auf dem Weg nach Göteborg zu unserer Fähre haben wir noch einen Zwischenstop in Boras gemacht und waren dort im Tierpark. Der ist wirklich sehr zu empfehlen. Nicht nur die Tiere werden dort sehr artgerecht gehalten, auch die zahlreichen Spielplätze waren sehr schön gestaltet. Als Hühnerfreund habe ich natürlich lange vor dem Gehege gestanden, in dem die Perlhühner eifrig herumgelaufen sind:

Ja, das war sicher nicht unser letzter Urlaub in Schweden und ich danke allen, die sich in unserer Abwesenheit um unsere Tiere gekümmert haben!!!!!!