Landleben & Filzen

Es wird immer kälter draussen und dunkler. Morgens beisst der Frost in der Nase und in den Fingern und ich habe immer mehr das Gefühl, dass es mir an Licht und Wärme fehlt.
Ein Grund mehr, sich etwas Licht und Gemütlichkeit in die Wohnung zu holen:

Ich hatte schon länger den Wunsch, auch mal eine Dose oder eine kleine Schale zu filzen.
Da es mir jetzt so langsam immer leichter fällt, mir vorzustellen, wie aus einer mit Wolle ummantelten Schablone etwas Figürliches werden kann, habe ich mich nun endlich getraut:





Diese beiden Dosen sind entstanden, indem ich einen Luftballon umfilzt habe. Ganz schön fummelig am Anfang...Man hat das Gefühl, Wollmatsch in den Händen zu haben :0)
Dann habe ich noch eine Schale ausprobiert, die mithilfe einer Schablone gefilzt wurde:

Und letztendlich...wenn man dann schon mal dabei ist, sprudeln wieder die Ideen:

Ganz vorsichtig kommt einen kleine Nase zum Vorschein...

...bis sich die kleine gefilzte Maus aus ihre Apfel traut :0)

Gerade zur Weihnachtszeit mag ich Wichtel und Zwerge besonders gerne. Ich bin schon als Kind mit vielen Geschichten von Zwergen aufgewachsen (sehr zu empfehlen sind die von Fritz Baumgarten illustrierten Bilderbücher) und habe mir immer vorgestellt, wie die unter Wurzeln von dicken Bäumen wohnen :0)
Gestern sind nun auch bei mir drei Wichtel entstanden:

Und während diese drei noch auf Bärte, Augen und Nase warten....

sind diese gestern Abend fertig geworden:

In meinem Kopf sprudelt es gerade vor Ideen :0) Ich muss mir schon Skizzen machen, damit ich nicht alle Gedankenblitze vergesse...
Gestern Abend hatte ich Zeit, noch ein paar Untersetzer zu filzen:





(Nicht ganz symmetrisch...ich übe mich :0)

Meine Kinder sehen nur beschränkt fern. Ich könnte mich oft darüber aufregen, dass das Fernsehen für Kinder im Alter von 4 - 5 Jahren so oft Sendungen bringt, die meiner Meinung nach gar nicht geeignet sind. Klar weiß ich, dass manche Leute auch ganz ohne Fernseher leben - vielleicht nicht das Schlechteste. Aber so ganz ohne Fernseher kann ich mir persönlich mein Leben auch nicht vorstellen. Mein Mann und ich sehen so gut wie (es sei denn die Kinder sind noch nicht bettfertig, was öfter vorkommt) täglich die 19.00 Uhr Nachrichten und am Sonntag auch gerne alle zusammen das Sonntagsmärchen. Ansonsten nutzen wir aber meistens unseren DVD Player um Filme anzusehen. Unter anderem haben wir neulich zusammen diesen schönen Film gesehen und uns kaputt gelacht über das eifrige Tier, das immer hinter seiner Eichel her jagt. Inspiriert davon sind zunächst viele bunte gefilzte Eicheln entstanden:

Später sahen die Eicheln im Glas dann so unbewacht aus...da braucht man doch dringend jemanden, der mal guckt...

und schwer bewaffnet, äh bezahnt ist...

und überhaupt das Glas mit den Eicheln nie mehr unbewacht lässt:

Ich kann mich nur noch nicht entscheiden, wie ich den Schwanz mache. Wenn ich ihn ganz weich lasse, ist er zu empfindlich - filze ich ihn nass (und fest), muss mir erst noch die richtige Wolle über den Weg laufen...Oder weiß jemand Rat?

Schon lange habe ich mich gefragt, wie man denn solche hübschen Wärmflaschenhüllen filzt und bin dann auf eine sehr schöne Anleitung gestoßen.
Mir hat das solchen Spaß gemacht, dass ich prompt 3 Stück gefilzt habe. Hier das Ergebnis:







Zum Glück wird bald Weihnachten, da braucht man ja immer Geschenke , sonst würden sich hier Massen anhäufen :0)

Und noch eine hat sich heute in meinen Bestand gemogelt:

Auch wenn der Herbst schon fast vorbei ist, Hagebutten finde ich immer wieder schön!
Und weil es sooo viel Spaß macht...

Inspiriert von meiner Tochter (die sooo sehr gerne Märchen vorgelesen kriegt) habe ich mal wieder gefilzt :0)
Wir haben ein uraltes Märchenbuch der Brüder Grimm von 1937, das schon auseinander geht und erst jetzt fällt mir die altertümliche Sprache auf. "...doch schaute es verständig aus den Augen und zeigte sich bald als ein kluges und behendes Ding, dem alles glückte..."
Manchmal formuliere ich während des Lesens einige Sätze um, die mir zu schwer verstänlich scheinen oder tausche Worte aus. Aber manchmal ist es schon interessant, wenn ich das gerade mal nicht tue, was meine Tochter in diese alte Sprache hineininterpretiert :0)

Auf jeden Fall lesen wir immer mal wieder Rapunzel und so kam mir die Idee für diesen gefilzten Rapunzelturm:

Jetzt, wo es draussen langsam kühler und schneller dunkel wird und nicht mehr so viel im Garten zu tun ist, habe ich immer wieder etwas Zeit zum Filzen.
Vor allem kleines Obst und Gemüse habe ich in letzter Zeit gefilzt:

Möhren

Kirschen

Wassermelonen

Zitronen

Kartoffeln

Erbsen

Erdbeeren

Pflaumen

und viele Pilze (auch wenn der Herbst schon fast dem Ende zu geht.)
Es ist schön, wenn man abends Zeit und Ruhe hat :0) und sich mit der weichen Merinowolle beschäftigen kann. Ein schönes Hörbuch dazu oder ein netter Film (wenn ich auch nicht immer hinsehen kann) während mein Mann in seiner Werkstatt schöne Sachen aus Holz herstellt - und ich finde zu mir und lasse den tag im Kopf Revue passieren.

Mein Patenkind kommt demnächst in die Schule und ich wollte ihm gerne eine etwas andere Zuckertüte schenken.
Also habe ich seit Langem mal wieder gefilzt.
Das Nassfilzen liegt mir eigentlich nicht so gut wie das Trockenfilzen mit der Nadel (obwohl ich mir da schon einige Male arg in die Finger gestochen habe...). Trotzdem habe ich mich an dieses Großprojekt gewagt und habe diese Schultüte gebastelt:

Die Blüten habe ich hinterher gefilzt, mit Perlen verziert und angenäht.

Dann musste noch ein Stoff zum Verschließen dran genäht werden. Eigentlich hätte ich Tüll schön gefunden, weil mal da schon ein bisschen in die Tüte sehen kann und eine Ahnung von den darin verborgenen Schätzen bekommt :) Aber ich hatte keinen Tüll und so musste der gelbe Pünktchenstoff daran glauben. Mit dem bin ich jetzt aber auch zufrieden. Innen drin ist zur Verstärkung eine einfache weiße Pappzuckertüte. Sonst hätte die Merinozuckertüte mit Inhalt bestimmt sehr viele Beulen bekommen. Ich bin schon sehr gespannt, ob mein Patenkind sich freut...

Meine Tochter jedenfalls fand die Zuckertüte sehr schön und wollte am liebsten auch schon ein Schulkind sein. Ich habe ihr versprochen, dass sie auch eine schöne Zuckertüte bekommt, wenn es so weit ist.